Der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) und die Diakonie Deutschland erwarten vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Prämien im Bereich der Altenpflege, dass auch hoch belastete Mitarbeitende in der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie eine wertschätzende Prämie erhalten.
Der BeB-Vorsitzende Uwe Mletzko stellt klar:
"Die Mitarbeitenden in der Behindertenhilfe, Heilerziehungspfleger*innen und Hauswirtschaftskräfte, leisten tagtäglich ihre Arbeit unter besonderen Herausforderungen. Die körperbezogene Assistenz von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, sich sorgende Angehörige und teilweise nicht ausreichende Schutzausrüstung prägen die systemrelevante Arbeit. Diese braucht eine umfassende gesellschaftliche Anerkennung."
Viele Mitarbeitende fragen sich zu Recht, ob sie ebenfalls eine Corona-Prämie erhalten. Viele Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen, die sie versorgen, haben gesundheitliche Einschränkungen und einen hohen Versorgungs- und Pflegebedarf und gehören zu einer Risikogruppe.
Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, macht deutlich:
"Eine einmalige Prämie ist eine Anerkennung in dieser außergewöhnlichen Situation, aber keine Dauerlösung. Wir brauchen eine größere gesellschaftliche Wertschätzung der Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen und eine entsprechend höhere Vergütung."
Langfristig ist es notwendig, den Beruf der Heilerziehungspflegerinnen und - pfleger attraktiver zu gestalten. Neben der finanziellen Wertschätzung sind auch die Ausbildung und die Rahmenbedingungen für die Versorgung der Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung durch Fachkräfte in den Blick zu nehmen.
BeB und Diakonie halten eine steuerfinanzierte Prämienzahlung für sinnvoll und unbürokratisch.
Mehr Informationen
Corona-Informationsseite der Diakonie Deutschland:
https://www.diakonie.de/coronavirus-hilfe-und-infos
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