Selbsthilfe in der Suchthilfe
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Aufgaben und Projekte
Projekt: Überarbeitung und zeitgemäße Anpassung der Ausbildung „Freiwillige Mitarbeit in der Suchthilfe – nach GVS Standards“
Neben der professionellen Suchthilfe kommt dem freiwilligen, zum Teil ehrenamtlichen Engagement für suchtkranke Menschen eine hohe Bedeutung zu. Diese freiwillige Mitarbeit in der Suchthilfe leistet, vor allem durch ihre große Nähe zu den Lebensbereichen der suchtkranken Menschen und deren Umfeld, einen ganz wesentlichen Beitrag im Gesamtsuchthilfesystem. Im Verbund mit der Selbsthilfe, aber auch durch das Engagement einzelner Personen, Einrichtungen und Firmen im Privat- und Berufskontext wird hier die Möglichkeit eines direkten und unbürokratischen Zugangs zu Hilfe und Unterstützung und damit auch zur professionellen Hilfe geboten. In dieser Hinsicht bietet die Ausbildung „Freiwillige Mitarbeit in der Suchthilfe“ einen notwendigen Zugang zum Hintergrundwissen und erschließt Kenntnisse, Handlungswissen und individuelle Ressourcen für eine solche Tätigkeit.
Die Ausbildung zum/zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhelfer*in blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits 1969 wurde im Auftrag des Blauen Kreuzes in Deutschland e.V. (BKD) eine systematische Grundausbildung für freiwillige Suchtkrankenhelfer*innen eingeführt. Man begann Freiwillige zu schulen und in die Gruppenarbeit einzuführen.
Seit der letzten Überarbeitung der Ausbildung in 2007 hat es viele Entwicklungen gegeben, gerade auch im Bildungsbereich. Hier vor allem im Hinblick auf die digitalen Möglichkeiten der Wissensvermittlung und -erweiterung. Um die Ausbildung fit für die nächsten 50 Jahre aufzustellen, zielt die Projektarbeit auf eine grundlegende Überarbeitung von Struktur, Format und Gestaltung der Ausbildung ab.
Ziele dieser Modernisierung sind:
- mehr Menschen für die Ausbildung zu interessieren
- mehr Menschen die Teilnahme zu ermöglichen
- mehr Menschen für das wichtige Thema Abhängigkeit zu sensibilisieren
- mehr Menschen für eine ehrenamtliche Tätigkeit in diesem Bereich zu mobilisieren
- mehr Menschen über die Arbeit der Sucht-Selbsthilfe zu informieren
- mehr betroffenen Menschen zu helfen.
Das soll durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden:
- Digitalisierung der Ausbildung und Einpflege der Kursinhalte auf das Bildungsportal der Diakonie Deutschland.
- Neudefinition der Ausbildungsstandards und Flexibilisierung der Ausgestaltung.
- Zeitgemäße Anpassung der Öffentlichkeitsarbeit und Erweiterung der angesprochenen Zielgruppen.
- Die Überarbeitung wird von der BKK Diakonie als ein Projekt zur Förderung der Prävention im Setting Lebenswelten finanziell unterstützt.
Die Überarbeitung wird von der BKK Diakonie als ein Projekt zur Förderung der Prävention im Setting Lebenswelten finanziell unterstützt.
Aufgaben
- Unterstützung eines konstruktiven Austausches zwischen den verschiedenen Sucht-Selbsthilfeverbänden über Tätigkeitsinhalte, Projekte und Aktivitäten
- Anstoßen und begleiten von Projekten und anderen Initiativen der Selbsthilfe
- Bereitstellen von Ressourcen, z.B. Informationen, Organisationshilfen u.a.
- Entwicklung von Konzepten zur Unterstützung der Selbsthilfe
- Förderung der Zusammenarbeit der Selbsthilfe mit dem professionellen Suchthilfesystem
- Multiplikatoren- und Öffentlichkeitsarbeit
- Bildungsarbeit
- Übernahme von bundes- und landesweiten Koordinierungsaufgaben
- Mitarbeit in Gremien und Fachausschüssen, um Interessen der Sucht-Selbsthilfe zu vertreten