Internationale Migrationssozialarbeit (IMSA)
Transnationale Beratung und Begleitung bei Migration
Migration ist Realität - Migration ist seit jeher Teil der Menschheitsgeschichte. Auch im 21. Jahrhundert gehören transnationale Lebensentwürfe und Erwerbspläne sowie internationale Wanderungsbewegungen zur gesellschaftlichen Realität.
Warum braucht es Internationale Migrationssozialarbeit?
Migration ist ein länderübergreifender Prozess. Auch Migrationssozialarbeit sollte daher transnational gedacht werden. Migration und Zuwanderung finden häufig ohne ausreichendes Wissen über legale Zugangswege als auch die Alltags-, Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland statt. Noch folgt Migration deswegen oft ein schwieriger, langwieriger Start im Zielland, dem bereits diverse Hürden bei der praktischen Vorbereitung und Umsetzung des Migrationsprozesses vorausgegangen sind.
Internationale Migrationssozialarbeit versteht Migration als Normalität und als Gestaltungsaufgabe.
Zuwanderung: Informiert, vorbereitet und begleitet
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Die unterschiedlichen Zuwanderungsgruppen haben die existenziellen Risiken und potenziellen Gefahren gemein, die damit verbunden sind, den Lebensmittelpunkt in ein anderes Land zu verlegen. Zu den Zuwanderungsgruppen zählen EU-Binnenmigrant:innen, Asylantragsteller:innen, Bildungsausländer:innen, Familiennachziehende sowie Erwerbsmigrant:innen.
Während in Deutschland zahlreiche Angebote der Diakonie und anderer Institutionen Neuzugewanderten das Ankommen erleichtern, gibt es in den Herkunftsländern keine flächendeckenden Informations- und Beratungsangebote für Migrationsinteressierte und Ratsuchende.
Ob Zuwanderung zu einem Erfolg wird, hängt ganz wesentlich davon ab, wie Menschen auf ein Leben in Deutschland vorbereitet sind; auch welche Informationen sie über das Leben und Arbeiten in Deutschland haben, auf deren Basis sie eine Migrationsentscheidung treffen. Fest steht: Wenn Menschen, die nach Deutschland migrieren wollen, bereits im Herkunftsland beraten und in ihrem Migrationsvorhaben begleitet werden, erleichtert das den Start und das Ankommen in Deutschland.
Durch eine transnational ansetzende Migrationssozialarbeit sollen Menschen für eine informierte Migrationsentscheidung empowert und zu einem selbstbestimmten und unabhängigen Migrationsprozess befähigt werden. Auch wird so im Fall einer Migrationsentscheidung nicht nur das Ankommen im Zielland beschleunigt und gefördert, sondern grundsätzlich werden die gesellschaftlichen Eingliederungschancen und Teilhabemöglichkeiten erhöht. Das fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Akzeptanz von Zuwanderung in Deutschland.
Was bedeutet Vorintegration?
Die meisten Integrationsangebote richten sich an Migrant:innen, die bereits in Deutschland eingereist sind.
Ergebnisoffene Beratung im Herkunfts- und Transitland und transnational greifende Begleitung sollen einer Vorintegration im Rahmen einer Internationalen Migrationssozialarbeit (IMSA) zugrunde liegen. Vorintegrationsmaßnahmen erleichtern einen guten Start und eine nachhaltige Integration im Zielland. Ebenso werden irreguläre Migrationsbewegungen und damit einhergehende Gefahren wie ausbeuterische Verhältnisse für Migrierende reduziert.
Vorintegrationsmaßnahmen können Menschen mit Migrationsinteresse hinsichtlich ihrer Perspektiven im Herkunfts-/Transit- und Zielland eine große Stütze sein – darüber hinaus gleichermaßen für Ziel- und Herkunftsland gewinnbringend sein. Migration und Entwicklung sollen dabei zusammen gedacht werden, insbesondere mit Blick auf potenzielle, gesamtgesellschaftliche und individuelle Folgewirkungen in den Herkunfts- und Transitländern.
Kontakt
Sophie Koch
Projektleiterin Internationale Migrationssozialarbeit
Zentrum Migration und Soziales
T. +49 30 652 11-1473
sophie.koch@diakonie.de
Weitere Informationen
- Pressemitteilung „Vorintegration erleichtert Ankommen und Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft“ (Dezember 2021)
- Projektabschlussbericht des Pilotprojekts „Gute Begleitung und Beratung von Migration – Integration von den Herkunftsländern zum Zielland“
- Nachgefragt: Beratung vor Einreise erleichtert Integration
- Projektseite des Pilotprojekts "Gute Begleitung und Beratung bei Migration – Integration von den Herkunftsländern zum Zielland"
- Mitglieder der Begleitgruppe des Pilotprojekts
- „Vorbereitet und erfolgreich nach Deutschland“ - Ein Projekt der Diakonie Baden und ihrer Kooperationspartner
Zweite Aufbauphase Netzwerkstelle Internationale Migrationssozialarbeit (IMSA)
Aufbauend auf dem Pilotprojekt „Gute Begleitung und Beratung bei Migration - Integration von den Herkunftsländern zum Zielland“ werden Praxiswege der Internationalen Migrationssozialarbeit in den Blick genommen, koordinierend unterstützt und initiiert. Netzwerke sollen gestärkt werden, um das Wissen über die Anforderungen, Lösungsansätze und Handlungswege auszuarbeiten. Auch Vorintegrationsangebote in den Herkunfts- und Transitländern werden auf diese Weise mit Angeboten der...
Gute Begleitung und Beratung bei Migration – Integration von den Herkunftsländern zum Zielland
Das Projekt “Gute Begleitung und Beratung bei Migration - Integration von den Herkunftsländern zum Zielland soll einen Überblick über bestehende Angebote der Vorintegration erarbeiten, Vernetzungsmöglichkeiten aufzeigen und Qualitätsstandards für internationale Migrationssozialarbeit entwerfen. Damit Integration gut gelingen kann, ist eine Vernetzung zwischen dem Herkunfts- und dem Zielland von großer Bedeutung.
Flyer zum Projekt "Zweite Aufbauphase Netzwerkstelle Internationale Migrationssozialarbeit" (Abre una nueva ventana)
Internationale Migrationssozialarbeit. Grenzübergreifende Information, Beratung und Begleitung von Migration. Zweite Aufbauphase einer Netzwerkstelle.
Einladung Netzwerktreffen I (Abre una nueva ventana)
Einladung Netzwerktreffen I: Vorintegration und Internationale Migrationssozialarbeit