Hospiz und Palliative Care
Projekt "Selbstbestimmung und Lebensschutz: Ambivalenzen im Umgang mit assistierten Suizid"
Die Diakonie Deutschland hat sich bereits mehrfach mit dem Thema der Suizid-Beihilfe beschäftigt und mit Veröffentlichungen unter anderem im Hospizverlag in den Jahren 2015 und 2018 positioniert.
In die aktuelle Debatte nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts hinein suchen wir in einem frühen Stadium die Diskussion mit unseren Mitgliedern. Wir wollen damit die gemeinsame Erörterung von und Auseinandersetzung mit ethischen, rechtlichen und praxisrelevanten Fragen in den verschiedensten Handlungsfeldern innerhalb unseres Verbandes fördern.
Aufgaben und Projekte
- Fachpolitische Lobbyarbeit für den Bereich Hospizarbeit und Palliativversorgung
- Begleitung der Gesetzgebungsverfahren in der Hospizarbeit und Palliativversorgung sowie deren Umsetzung
- Begleitung und Förderung kirchlicher und gesellschaftlicher Diskurse über die Begleitung sterbender Menschen in ökumenischer Zusammenarbeit
- Bundesrahmenhandbuch für stationäre Hospize “Qualität achtsam gestalten”
- "Celler Model" zur Qualifizierung Ehrenamtlicher für die Hospizarbeit
- Selbstbestimmung und Lebensschutz: Ambivalenzen im Umgang mit assistierten Suizid
Ansprechpartnerin
Fachtag Suizidprävention - Beiträge auf youtube abrufbar
Am 10. September 2021 fand unser erster digitaler Fachtag der Veranstaltungsreihe "Selbstbestimmung und Lebensschutz: Ambivalenzen im Umgang mit Assistiertem Suizid", der am 10. September 2021 statt.
Das Thema des Fachtages lautete "Assistierter Suizid und Prävention".
In Deutschland nehmen sich jedes Jahr etwa 10.000 Personen das Leben.Gleichzeitig schätzen Experten, dass auf einen Suizid statistisch gesehen 10 - 20 Suizidversuche kommen. Inzwischen haben sich mit der Corona-Pandemie bzw. den aus ihr resultierenden psychischen Belastungen, aber auch im Hinblick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum assistierten Suizid vom 26. Februar 2020 (2 BvR 2347/15 u. a.), neue Ansprüche und Herausforderungen an die Suizidprävention ergeben. So hat sich z. B. die Zahl der Selbsttötungen in Justizvollzusganstalten im vergangenen Jahr stark erhöht.
Die Vorträge am Vormittag des Fachtags haben grundlegende Überlegungen zur Suizidprävention beleuchtet, wie etwa Begriffsbestimmungen und -erklärungen zu Suizidalität und Suizid, Hauptrisikofaktoren für Suizid, und Interventionen (den Hauptrisikofaktoren entsprechend) auf verschiedenen Ebenen der Suizidprävention. Gleichzeitig wurde die Frage erörtert, welche Maßnahmen bisher noch unzureichend umgesetzt sind bzw. welche Forderungen sich daraus ergeben.
Langjährige Erfahrung mit Suiziden und Suizidprävention hat die Telefonseelsorge in Deutschland. Diese Erfahrungen sowie die Erfahrungen im Justizvollzug standen am Nachmittag exemplarisch im Vordergrund, aber auch die Lebenslagen weiterer Personengruppen wurden mitbedacht, in denen häufiger als in anderen ein Suizidwunsch aufkommt.
Die Beiträge der einzelnen Referent*innen können Sie unter den folgenden Links abrufen:
- Vortrag Ruth Belzner https://youtu.be/npGFvYmsmjI
- Vortrag Ralf Brennecke https://youtu.be/fIe34l2JIVo
- Vortrag Reinhard Lindner https://youtu.be/RgDjuhr635Y
- Vortrag Maja Meischner-Al-Mousawi https://youtu.be/vyZOYIbfTJw
- Vortrag Barbara Schneider https://youtu.be/a7ziIgef2iA